Wir sind bereit für den Frühling, doch entgegen dem eigenen Gefühl, schneit es heute morgen. Kommt der Winter zurück? Schnell nehmen wir reißaus und nehmen Kurs auf Delaware, den ersten Bundesstaat der USA. Durch den Tunnel von Manhattan nach New Jersey und anschließend entlang des New Jersey Shore bis nach Cape May führt es uns heute. Dort setzen wir mit der Fähre nach Lewes, Delaware über. Die Überfahrt ist ruhig, aber windig und kalt. Wir bleiben im Auto sitzen und lesen. Ganz unamerikanisch haben wir den Motor abgestellt und es wird dementsprechend im Laufe der Fahrt mit der Fähre ein bißchen kühler im Auto. Trotzdem können wir nur mit dem Kopf schütteln, wenn wir andere Autos mit laufendem Motor sehen – damit es nicht so kalt im Auto wird.
Lewes wurde zunächst von den Niederländern gegründet (wie die Bauweise teilweise noch zu verraten scheint) und später von den Engländern besetzt. Es gibt ein paar schöne Häuser, aber dafür umso schrecklichere Geschäfte, die auf den gemeinen Touristen warten und ihm etliche Staubfänger anbieten. Schnell verlassen wir Lewes und fahren ins benachbarte Rohobath.
Es ist unschwer erkennbar Vorseason. Die meisten Geschäfte, Restaurants und Unterkünfte sind noch geschlossen. Dies ist uns gerade recht so, da sich der Strand allein am Besten genießen lässt. Viele Häuser sind noch winterfest und unbewohnt und eine große Anzahl an Häusern steht zum Verkauf. Ob dies an der derzeitigen Wirtschaftskrise liegt oder normal für den Ort und die Jahreszeit ist, vermögen wir nicht zu sagen. Es trägt jedoch, wie die nicht ganz funktionstüchtigen Leuchtreklamen zum morbiden Charme des Ortes bei.
