Vermutlich wird jeder, den man in Deutschland fragt, bestätigen, dass die USA der Inbegriff von 24/7 sind, d.h. zum Beispiel Geschäfte jeden Tag rund um die Uhr geöffnet haben. Wir wurden jedoch im Rahmen eines Vortrages im German Executive Club zum Thema Container-Schifffahrt über das Gegenteil belehrt. So mussten wir erfahren, dass die US Häfen gerade nicht, wie in Europa und Asien rund um die Uhr offen haben. Im Land des “hire and fire” ist die Hafengewerkschaft so einflussreich, dass die Häfen keinen around the clock service bieten. Darüber hinaus fehlt es an einer modernen Infrastruktur im Hafen und der Anbindung an die Überlandtransportwege. Auch die Eisenbahn ist nicht zuverlässig genug, um einen pünktlichen Transport zu gewährleisten. Die Häfen weisen keine besonders große Tiefe auf, so dass die großen Container-Schiffe nicht überall anlegen können.
Diese Beispiele lassen sich nach unserer Erfahrung auf vieles übertragen. Die Infrastruktur hat bei weitem nicht das Niveau, was wir erwarten würden und aus Europa im Regelfall gewöhnt sind. Die Straßenverhältnisse, aber auch der öffentliche Nah- und Fernverkehr lässt stark zu wünschen übrig. Entsprechendes gilt auch für die Stromverorgung, die häufig, für europäische Verhältnisse extreme Spannungsschwankungen aufweist. Das Land braucht eine Generalüberholung und Modernisierung, aber dafür fehlt dem Staat das Geld.