Open House NYC 2007

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Fragt man einen New Yorker was open house ist, so wird man häufig eine Erläuterung für eine Wohnungsbesichtigung mit einem Makler als Antwort erhalten. Seit 5 Jahren könnte man auch eine begeisterte Erzählung von Erlebnissen an einem Wochenende im Oktober hören. In alle fünf Stadtteilen der Stadt öffnen ausgewählte Architekten, Künstler, Wohnungseigentümer, Denkmäler, Theater, Brücken, Museen und öffentliche Gebäude ihre Türen und lassen teilweise angemeldete, teilweise auch nicht registrierte Intessierte ein. Wir haben uns für vier verschiedene Orte an diesem Wochenende angemeldet.

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Zuerst zeigt uns Apryl Miller, eine Künstlerin, ihre Wohnung auf der Upper East Side. Im 29. Stock erleben wir ein Gesamtkunstwerk mit 360 Grad Rundumblick. Es ist ein buntest Farbenspiel vom Teppich über die Wände zu den Möbeln. Alles ist kreativ, eigenwillig, aber auch gefällig gestaltet. Sie ist begeistert und wir sind beeindruckt. Ein paar Fotos findet ihr unter den Links zu Open House NYC 2007.

Anschließend geht es durch Manhattan nach SoHo, wo ein Ingenierbüro seinen Büroumbau präsentiert. Sie beraten im Bereich von Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen von Gebäuden und hatten nunmehr Gelegenheit ihr Wissen mit einem kleinen Budget umzusetzen. Es waren viele kleine, aber sehr effektive Maßnahmen, auch wenn nicht das gesamte Potential ausgeschöpft wurde. So wurden z.B. keine besseren Fenster eingesetzt.

Am Sonntag erwartete uns die Japan Society und ein kleines Architekturbüro. In der Japan Society wurden wir etwas überrascht, da es sich um eine Führung durch die Galerie und nicht das Gebäude handelte. Es war trotzdem spannend etwas über Künstler zu erfahren, die japanische Wurzel haben, jetzt aber in New York wohnen und sich mit diesen beiden Orten und ihren unterschiedlichen Einflüssen auseinandersetzen.

Das Architekturbüro hatte sich durch das vorgestellte Hausprojekt von einem Innenarchitekturbüro zu einem umfassenden Architekturbüro entwickelt. Leider konnte keine der Wohnungen im Gebäude besichtigt werden, da das letzte Appartment kurz zuvor verkauft wurde. Die Begeistung für das eigene Projekt war ansteckend und der Bericht über die Eigenentwicklung besonderer Fenster interessant. Dieser Teil schien in jedem Fall einen größeren Anteil des Gesamtbudget eingenommen zu haben.

Wie die anderen 234 offenen Orte an diesem Wochenende ausgesehen haben, blieb uns verschlossen. In dieser Hinsicht haben wir schnell gelernt. In New York darf man sich nicht vom Angebot beeindrucken lassen und nicht den Versuch unternehmen eine entsprechende Nachfrage zu entwickeln, da man sonst nicht den Augenblick genießt und in Stress gerät. Dieser gehört hier zwar zum guten Ton, aber man muß ja nicht alles übernehmen.

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