Wir reisen in die USA …

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Die Überschrift erscheint auf den ersten Blick verwunderlich, da wir ja bereits in den USA sind, in NYC. Auf den zweiten Blick stellt man jedoch fest, dass New York City nicht gleich USA ist. Natürlich gehört es völkerrechtlich dazu, aber kulturell ist es doch etwas anderes. Dies im Hinterkopf, wundert es uns nicht, dass wir beim Überqueren der Washington Bridge von Manhattan in Richtung New Jersey unter einer riesigen USA Flagge durchfahren.

Wir wollen mehr über das Land erfahren, welches hinter NYC beginnt und so machen wir uns auf eine für diese Land (bisher) typische Art und Weise auf den Weg, mit dem Auto. Angesichts der Benzinpreise fahren die Amerikaner zwar seit Anfang des Jahres viel weniger mit dem Auto, jedoch ist es angesichts der schieren Größe des Landes und der fehlenden Alternativen für viele nicht anders möglich. 

Wir sind auf dem Weg durch Upstate New York. Ein Zwischenstopp machen wir in Bethel, NY. Dort hat 1969 ein Konzert stattgefunden, welches alle eigentlich nur als “Woodstock” kennen. Es hat jedoch mangels entsprechendem Platz nicht in Woodstock, sondern in Bethel stattgefunden. Die vier Veranstalter hatten es als eine Werbeveranstaltung für die von ihnen gerade gegründete Plattenfirma geplant. Mit maximal 150.000 Besuchern hatten sie gerechnet. Es waren am Ende dreimal so viele. Sie wurden im wahrsten Sinne des Wortes überrannt von den Massen. So wurde das Konzern spontan zur kostenlosen Veranstaltung – der Zaun wurde nicht rechtzeitig fertig und stellte im Übrigen auch kein Hindernis für die Massen dar.

Viel war bis dahin passiert und trotzdem war diese Veranstaltung prägend für diese Generation. JFK war Präsident gewesen und einem Attentat zum Opfer gefallen. Die Berliner Mauer wurde gebaut und der kalte Krieg wurde fast zum Ernstfall (Kubakrise). Der Vietnamkrieg war im vollen Gange und Nixon Präsident (Robert Kennedy war im Wahlkampf, wie sein Bruder durch ein Attentat umgekommen). Die Bürgerrechtsbewegung kämpfte für die Gleichberechtigung der Farbigen Bevölkerung und Martin Luther King hatte bereits in Washington seine berühmte “I have a dream” Rede gehalten.

Zurück in der Gegenwart wurde ich von einem Polizisten an die Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Freeway erinnert. Der mich mit dem Hinweis entließ, dass ich nicht auf der “Autobahn” bin und mich entsprechend zügeln sollte. Da wir zu Besuch sind, ließ er es glücklicher und dankenswerter Weise bei dieser verbalen Ermahnung bewenden.