Die Grosseltern sind da und wir haben Ausgang! Auf geht es ins Kino. Da wir ja nicht schnell zu Hause sein müssen gehen wir in ein Kino am Broadway um den Film Michael Clayton mit George Cloney zu sehen. Das Kino ist gross und die Rolltreppe geht nicht. Der Kinosaal ist bereits geöffnet, aber nicht gesäubert. Dennoch machen wir es uns wie viele andere bequem, denn in amerikanischen Kinos gibt es keine Sitzplatzkarten. Kurz vor Beginn des Filmes werden wir nach draußen gebeten, damit der Saal gesäubert werden kann. Wir stellen uns also alle vor der Tuere wieder auf. Eine Mutter mit ihren zwei Kindern ca 5 und 7 Jahre alt (es ist die 22 Uhr Vorfuehrung) zielt zielstrebig an der wartenden Schlange vorbei um in den Saal zu gehen. Kurz bevor die ersten etwas sagen können, realisiert sie, dass es sich um eine Warteschlange handelt und fädelt sich ein.
Mit Kind und Kegel ins Kino ist in den USA nichts ungewöhnliches. Der Babysitter macht das Kino zum unerschwinglichen Ereignis, also wird das Kind kurzer Hand im Kinderwagen mitgenommen und die Eltern hoffen dass es schläft. Zwei Reihen vor uns saß ein Paar mit einem ca 6 Monate alten Säugling. Zunächst schlief dieser auch. Da es sich aber bei Michael Clayton um einen nicht immer nur ruhig verlaufenden Film handelt, wachte das Kleine auf und war auch nicht mehr zum schlafen zu motivieren, was die Eltern dazu veranlasste, den Film ungefähr zur Halbzeit zu verlassen und das Kind ins Bett zu bringen.
Ein befreundeter Anwalt versicherte uns später, dass sein Job genau so sei, wie der von Michael Clayton – einige der Dialoge hätten von ihm sein können. Wie dem auch sei – der Film ist gut und wir hatten das Kino genossen.