Im Rahmen des OHNY (open house new york) Wochenendes hatten wir die Gelegenheit an einer kurzen Führung durch die Tudor City teilzunehmen. Sie liegt zwischen dem UN-Gelände und Grand Central Terminal, dem Bahnhof an der 42. Strasse in Manhattan. Nach der Werbung von Fred F. French, dem Immobilienentwickler, der die Tudor City in den 20er entwickelt hat, liegt sie 4 Minuten zu Fuß vom Grand Central Terminal entfernt. Entweder er konnte schnell laufen, oder Werbung hat es auch damals nicht sonderlich ernst mit der Wahrheit genommen.
Es war ein mutiger Schritt aus dem verschmutzten Armenvirtel mit niedrigen Häusern eine begehrte und anfangs erfolgreiche kleine “Stadt in der Stadt” zu machen. Tudor City liegt faßt am East River. Nördlich befand sich eine offene Abwassereinleitstelle und Brauereien. Im Süden fanden sich ein Kohlekraftwerk sowie andere Industrieanlagen, die ihre Energie aus Kohle gewonnen haben. In der Zeit der Entstehung der Tudor City musste man sein weißes Hemd mehrfach am Tag wechseln, da dieses über den Tag grau wurde.
Zur Finanzierung hatte French den French Plan entwickelt, der letztlich in der Ausgabe von Vorzugsanteilen bestand, die mit 6% verzinst wurden. Die Anteile waren anfangs so populär, dass sie einen Umfang von 5% der an der zu dieser Zeit Wall Street gehandelten Aktien entsprach.