Compectors Room

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„Compector Room“ so heißt der Raum in dem jeder seinen Müll abstellen darf bzw. den Restmüll den Müllschlucker hinunter werfen kann. Auch in NY gibt es Mülltrennung. Sie ist auf den ersten Blick etwas eigenwillig, dann aber nachvollziehbar. Da hier z.B. viele Hemden zum Drycleaner gebracht werden und der Kleiderschrank irgendwann voll mit Kleiderbügeln ist, gibt es also auch eine Tonne, in die man nicht mehr benötigte Kleiderbügel werfen kann. In diese Tonne kommt auch Folie und was bei uns so in den gelben Sack käme. Eine Kiste ist für Altpapier vorgesehen und dann gibt es eben noch Flaschen (Glas wie Plastik) und Pfanddosen.
Anna-Katharina und ich tragen unseren Müll also immer bis zum Compectors Room. Ich die Tüten, Anna-Katharina eine große leere Wasserplastikflasche. Sie kennt inzwischen den Weg ganz genau und läuft – vielmehr rennt sie – vor mir her und reicht mir im Compectors Room mit stolzgeschwellter Brust die Plastikflasche, damit ich sie in die richtige Tonne werfen kann.
Zweimal am Tag wird der Müll von jedem Stockwerk abgeholt, im Keller gesammelt und jeden zweiten Tag vor die Türe gestellt bis er von der Müllabfuhr abgeholt wird. Die Pfandflaschen und –dosen werden zuvor von Obdachlosen fein säuberlich aus der durchsichtigen Mülltüte entnommen und anschließend wieder verschlossen. Klar, würden sie die Mülltüten offen lassen, würde man sie beim nächsten Besuch verjagen. So wird es aber toleriert. Sperrmüll gibt es hier nicht. Was man nicht mehr benötigt, auch an Möbeln oder kaputter Technik wird ebenfalls regelmäßig vor die Türe gestellt und von der Müllabfuhr abgeholt bzw. ebenfalls von Obdachlosen verwendet. Gewöhnungsbedürftiges System- aber es funktioniert.

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