Weihnachten oder kitsch as kitsch can

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Ja, es weihnachtet und viele Dekorationen sind zurückhaltend und schlicht. Einfache weiße Lichterketten, die mühsam in jeden kleinen Ast eines Baumes geknüpft wurden oder ein weißer heller Stern, der über der 5th Avenue schwebt sind gute Beispiele. Aber es gibt auch die vielen bunten, grellen, lauten Dekorationen, die die Vorweihnachtsfreue trüben können. Nichts sehnlicher als weihnachtliche Ruhe wünscht man sich in solchen Situationen und denkt daran einen selbstgebastelten Strohstern zu verschenken, als sich in den Konsumterror zu stürzen. Bisher habe ich die großen Einkaufsstraßen gemieden und werde dies auch weiterhin tun. So läßt sich die Vorweihnachtszeit genießen. Wir haben wohlweißlich die besinnlichen Veranstaltungen, wie das Adventssingen im Karl Schultz Park und den Weihnachtsbasar in einer deutschen Kirchengemeide um die Ecke ausgewählt, um uns auf Weihnachten einzustimmen. Für Kinder gibt es jedenfalls viel zu sehen und zu entdecken. So z.B. eine sich bewegende Weihnachtslandschaft, die in einer Passage aufgebaut ist und die Kunden eines Starbucks erfreut, wie auch die Schachspieler, die der Kälte genauso entfliehen, wie die Obdachlosen, die sich in diesem “öffentlichen Raum” aufwärmen.

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Es ist nicht nur die Zeit des Konsums, sondern auch der Nächstenliebe. Es gibt überall Sammelaktionen, egal, ob Spielzeug für Kinder, warme Jacken für Bedürftige oder Nahrung und andere Bedarfsprodukte aus der Heimat für die US Soldaten im Irak oder Afganistan. Solche Spendenaktionen sind ausgeprägter als bei uns. Die Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft scheint trotz der sonst deutlichen Egozentrik stark in der amerikanischen Kultur verwurzelt zu sein. Sie ist das notwendige Gegenstück zu einem”schwachen” Staat, der sich auf das absolut notwendige konzentrieren soll (ob dies tatsächlich so ist, möchte ich an dieser Stelle nicht erörtern).

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